Tatsachen zur Kernenergie

Tatsachen zur Kernenergie

· 1.431 Wörter · 8 Minuten Lesezeit Leben

Fukushima ist um ein Vielfaches schlimmer als Tschernobyl!

Freie Übersetzung von Äußerungen von Dr. Helen Caldicott (Kinderärztin, Nuclear Policy Research Institute, USA) anlässlich einer Pressekonferenz am 22. März 2011 in Kanada zu Tschernobyl und Fukushima:

Eine Erfolgsgeschichte

Es gibt einen Bericht der New Yorker Akademie der Wissenschaften über Tschernobyl, der heruntergeladen werden kann. Als Teil der Nachforschungen wurden 5.000 russische Artikel und Veröffentlichungen verwendet. Der Bericht zeigt, dass bisher über 1 Millionen Menschen wegen Tschernobyl starben, und dass sich die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Internationale Atomenergiebehörde IAEO an der Vertuschung beteiligten. Es war eine der ungeheuerlichsten Vertuschungen in der Geschichte der Medizin.

Japan ist um ein Vielfaches schlimmer als Tschernobyl. Wir haben uns nie vorgestellt, dass 6 Kernreaktoren in Gefahr sein könnten. Drei der General Electric (GE) Ingenieure, die beim Design dieser GE-Reaktoren der ersten Generation mitgewirkt haben, sind zurückgetreten, weil sie wussten, dass diese so gefährlich waren. Und Japan baute diese Reaktoren auch noch auf einer Erdbeben-gefährdeten Bruchlinie …

Die Reaktoren hielten dem Erdbeben teilweise stand, aber die externe Stromversorgung fiel aus, die fast 4 Millionen Liter Kühlwasser pro Minute jedem der Reaktoren zur Verfügung stellt. Ohne das Kühlwasser verkocht das Wasser um die Brennstäbe, die dann so heiß werden, dass sie schmelzen – wie 1979 bei Three Mile Island (Pennsylvania, USA) und 1986 bei Tschernobyl (Ukraine, UdSSR). Die Notstrom-Aggregate, die jeweils so groß sind wie ein Haus, wurden durch den Tsunami zerstört.

Auf den Dächern der Reaktoren - nicht innerhalb der Sicherheitshülle des Reaktors – befinden sich die Abklingbecken. Jedes Jahr werden 30 Tonnen hochradioaktive Brennstäbe entfernt. Jeder Brennstab ist 12 Meter lang und etwas über 1,2 cm dick. Er gibt soviel Strahlung ab, dass man stirbt, wenn man für einige Minuten daneben steht. Man fällt nicht gleich tot um, sondern man stirbt an Blutungen, die Haare fallen aus, und man zieht sich massive Infektionen wie z.B. bei AIDS zu.

Die Abklingbecken haben kein Dach. Es gab 3 Wasserstoff-Explosionen, bei denen die Dächer der Gebäude weggesprengt wurden, sodass die Abklingbecken frei liegen. Zwei der Becken sind trocken, was bedeutet, dass kein Wasser in ihnen ist. Die Brennstäbe haben Hüllen aus Zirkonium, das sich entzündet und brennt, wenn es mit Luft in Berührung kommt. Die Becken brennen jetzt. In den Abklingbecken befindet sich Material, das 10 bis 20 mal mehr Strahlung abgeben kann, als jeder der Reaktorkerne. Und in jedem Reaktorkern gibt es genug für 1.000 Bomben von der Größe der Hiroshima Bombe.

Wir sprechen hier also von einer wahrhaft höllischen Menge an Energie.

Wenn sich eine Masse vollständig in Energie umwandeln ließe, dann entspräche diese Energiemenge der Masse mal der Lichtgeschwindigkeit zum Quadrat: $E = m c^2$. Das ist die Energie, die Atombomben explodieren lässt. Einstein sagte, das sei eine höllische Art und Weise, Wasser zum Kochen zu bringen, weil das hier alles ist, was Kernkraft macht: Wasser durch massive Hitze zum Kochen bringen, um dann aus dem Wasserdampf Strom zu erzeugen.

Bei der Spaltung von Uran werden 200 neue Elemente gebildet, die alle viel giftiger als das ursprüngliche Uran sind, obwohl auch dieses Uran schon ziemlich giftig ist. Die USA benutzten Munition mit abgereichertem Uran in Falludscha und Bagdad. In Falludscha werden 80% der Babys mit Missbildungen geboren - geboren ohne Gehirn, nur mit einem Auge, ohne Arme. Die Ärzte rieten den Frauen keine Kinder mehr zu bekommen. Die Häufigkeit von Krebserkrankungen bei Kindern hat sich auf das 12-fache erhöht.

Das ist Völkermord! Im Irak wurde ein Atomkrieg geführt. Es gibt Uran-Isotope mit einer Halbwertszeit von 4,5 Milliarden Jahre. Wir bzw. die „Koalition der Willigen“ verunreinigte die „Wiege der Zivilisation“.

Kernkraftwerke enthalten eine enorme Menge an Strahlung. 200 Elemente: die Halbwertszeit einiger liegt unter einer Sekunde, andere haben eine Halbwertszeit von mehreren Milliarden Jahren. Radioaktives Jod hat mehrere Wochen und ist eine der Ursachen für Schilddrüsenkrebs. Deshalb sagen die Leute, man solle besser Kaliumjodid nehmen. In Tschernobyl haben mehr als 20.000 Menschen Schilddrüsenkrebs bekommen, ihre Schilddrüsen mussten entfernt werden. Sie werden sterben, wenn sie nicht jeden Tag für den Rest ihres Lebens eine Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie bekommen.

Strontium-90 hat eine Halbwertszeit von 29 Jahren. Es verursacht Knochenkrebs und Leukämie. Cäsium-137 hat eine Halbwertszeit von 30 Jahren. Man kann es in ganz Europa nachweisen. 40% Europas sind damit immer noch radioaktiv belastet. Türkische Nahrungsmittel sind extrem radioaktiv. Kaufen sie keine getrockneten Aprikosen, Haselnüsse oder andere getrocknete Lebensmittel aus der Türkei. Die Türken waren so wütend auf die Russen, dass sie nach den Ereignissen in Tschernobyl ihren ganzen radioaktiv verseuchten Tee nach Russland schickten.

Bauernhöfe in Großbritannien – die Felder sind so stark mit Cäsium-137 belastet, dass man die Erträge nicht mehr verkaufen kann.

Essen sie keine Nahrungsmittel die aus Europa stammen.

Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was jetzt passiert.

Eines der tödlichsten Elemente ist Plutonium, das nach Pluto, dem Gott der Unterwelt, benannt wurde. Wenn sie nur 1-millionstel Gramm einatmen bekommen sie Krebs. Theoretisch reichen 500 Gramm gleichmäßig verteilt auf alle Menschen aus, um jeden an Krebs erkranken zu lassen. Ein Reaktor enthält 250 Kilogramm Plutonium. Sie brauchen nur 2,5 kg um eine Bombe zu bauen.

Kanada ist weltweit der größte Exporteur von Uran. Es verkauft Weizen zum Überleben und Uran zum Sterben.

Plutonium wird entweichen und sich über die gesamte nördliche Hemisphäre verteilen. Es ist schon in Richtung Nordamerika unterwegs. Zusätzlich radioaktives Jod-129, dessen Halbwertszeit 16 Millionen Jahre beträgt. Dann noch Cäsium, Strontium usw. - die Aufzählung ist damit noch lange nicht zu Ende. Und wenn es regnet, dann kommt der radioaktiven Niederschlag. Die radioaktiven Stoffe konzentrieren sich in der Nahrung.

Wenn die radioaktiven Stoffe ins Meer gelangen konzentrieren sie sich in den Algen, dann in den Krustentieren, dann den kleineren Fischen, den großen Fischen, und so weiter. Wir Menschen stehen an der Spitze der Nahrungskette. Wir können die radioaktiven Elemente nicht schmecken, wir können sie nicht riechen - sie kommen ganz lautlos.

Wenn sie in ihren Körper gelangen fallen sie nicht plötzlich tot um. Die Krebserkrankung kommt 5 oder 6 Jahre später.

Wenn Sie einen Knoten in der Brust spüren, dann sagen sie ja nicht: „Oh, der kam wohl von dem Fisch, den ich vor 20 Jahren aß, in dem etwas Strontium war“.

Jede Strahlung ist schädlich und sie reichert sich an. Je mehr Dosen sie erhalten, umso größer das Risiko.

Ob sie Strahlung abbekommen hängt davon ab, ob es regnet. Wenn es regnet und die strahlenden Stoffe vom Himmel kommen, dann bauen sie besser keine Lebensmittel an oder essen nichts davon. Ich meine: essen sie davon nichts für die nächsten 600 Jahre.

Wie ich höre sollen radioaktive Abfälle aus der Kernenergieerzeugung nahe dem Lake Ontario vergraben werden. Das Zeug wird auslaufen. Es wird ins Wasser und dann in die Nahrungskette gelangen. Es wird Millionen von Jahren bleiben.

Radioaktive Abfälle werden Krebs- und Leukämie-Epidemien verursachen, sowie genetische Erkrankung für alle Zeiten.

Dies ist die größte Gefahr für die Gesundheit, die die Welt jemals gesehen hat - mit Ausnahme der tagtäglichen Gefahr eines Atomkriegs.

Einstein sagte sehr tiefgründig: „Die entfesselte Macht des Atoms hat alles verändert, nur nicht unsere Denkweise“. Und so steuern wir auf eine beispiellose Katastrophe zu.

Die Menschen sind arrogant und sehr anmaßend. Und ich glaube, das reptilische Mittelhirn in den Köpfen einiger Menschen ist krankhaft.

Wir sind jetzt in einer Situation, in der wir uns die Energie der Sonne nutzbar gemacht haben. Sie ist jedoch völlig außer Kontrolle geraten und es gibt nichts, was wir dagegen tun können.

Ende der Übersetzung. Als PDF herunterladen.

Kommentare

Karsten Troyke, 2011-04-26 um 02:57 Uhr

Es gibt nichts, was wir dagegen tun können. Das geht mir nicht in’s Hirn, aber ich ahne, daß es stimmt. Einen Knoten in der Brust habe ich auch – seit einem Monat. Von ’86, Tschernobyl? Oder von jetzt?

Zum reptilischen Mittelhirn fand ich hier Infos: Galileo Lernförderung, Dr. Ingeborg Natter – https://www.dr-natter.de/gehirn.htm. Es ist ein uralter Teil unseres Gehirns, ganz real. (Nicht dass noch jemand denkt, Frau Dr. Caldicott sei eine Anhängerin der Eso-Reptiloiden-Theorie). Es ist ganz einleuchtend, was hier steht – und weltweit beschäftigen wir uns mit dem bösen Zigarettenkonsum. Oder dem CO2, dem schrecklichen. Es ist, als würde man einen Wohnungsbrand mit dem Verbot von Streichhölzern bekämpfen. Ich hätte so gern noch eine Welt für Kind und – später – Enkel. Aber ich sehe schwarz. Hat jemand irgendeine Idee? Ich will hoffen können. Ist wirklich alles bald vergiftet?