Menschen wie wir
· 376 Wörter · 2 Minuten Lesezeit Gedanken
Vor einiger Zeit habe ich eine interessante Geschichte gehört:
Ein junges Paar will in eine kleine Stadt ziehen und sucht dort mit Hilfe eines Maklers nach einer Wohnung. Eine der Fragen des Paares an den Makler ist: Wie sind denn die Menschen in der neuen Stadt? Der Makler stellt eine Gegenfrage: Wie sind denn die Menschen in der Stadt, aus der sie wegziehen wollen? Das Paar sagt, dort leben nette Menschen, die sich gegenseitig helfen und sich umeinander kümmern. Der Makler freut sich sagen zu können, dass die Menschen hier in der neuen Stadt genauso sind wie diejenigen in der alten Stadt.
Wenig später kommt ein anderes Paar zu ihm, das ebenfalls aus einer anderen Stadt in die Stadt des Maklers ziehen will. Auch dieses Paar interessiert sich dafür, wie die Menschen in der neuen Stadt sind. Und wieder stellt der Makler die Gegenfrage, wie denn die Menschen in der alter Stadt sind. Das Paar berichtet, dass dort die Menschen schlecht übereinander reden und es viel Neid und Streit um Nichtigkeiten gibt. Deshalb wollen sie auch von dort wegziehen. Der Makler bedauert ihnen sagen zu müssen, dass die Menschen in der neuen Stadt leider genauso sind.
Menschen gesellen sich häufig zu anderen Menschen, die im Grunde genau so sind, wie sie selber. Deshalb wird jedes der beiden Paare den Typ Menschen anziehen, der ihrem eigenen Typ entspricht. Das war schon in der alten Stadt so, und wird auch in der neuen Stadt nicht anders. Es liegt nicht an den Menschen in den jeweiligen Städten, es liegt an einem selber.
Wenn man sich von einem “Tapetenwechsel” eine Verbesserung verspricht, dann sollte man nicht vergessen, dass man das größte Problem damit unter Umständen nicht loswird. Die eigenen schlechten Verhaltensmuster werden einen solange begleiten, wie man sich ihnen nicht stellt und sich ändert. Sich ein anders Umfeld zu suchen ist in Ordnung, solange man es nicht hauptsächlich deshalb tut, um vor sich selber wegzulaufen.
Andererseits werden auch die guten Verhaltensmuster dazu führen, das sie unser Umfeld gestalten. Es wird vielleicht nicht immer leicht sein und auch nicht ohne Rückschläge bleiben, aber letztendlich können wir nur so zu wahrhaft glücklichen Menschen werden.